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Rechnet sich eine Photovoltaik-Anlage in 2019 noch?

geschrieben am 12.08.2019 von Klaus Peltzer

Viele Argumente sprechen dafür, die Sonnenenergie nicht ungenutzt zu lassen: Zum einen ist selbst erzeugter Strom klimafreundlich. Zum anderen macht er den Eigenheimbesitzer unabhängig von den Energieversorgern und steigenden Strompreisen. Doch ist die Anschaffung einer Photovoltaikanlage auch wirtschaftlich sinnvoll? Nicht zuletzt hat dank der „Fridays vor Future“ das Klimabewusstsein in Deutschland deutlich zugenommen. Die Grünen haben mehr Zulauf denn je und der „Greta-Effekt“ steigert die Nachfrage nach Ökostrom. Dies und die Tatsache, dass Solarstrom billiger geworden ist, verschafft der Solarbranche auch im Privatbereich einen neuen Auftrieb. RE/MAX Germany hat recherchiert, inwieweit sich die Montage einer Photovoltaikanlage im Jahr 2019 wirklich lohnt.

Solarbranche im Aufwind


Nach den Boomjahren 2011 und 2012 steckte die Solarbranche in einer tiefen Krise. Denn die hohen Abnahmepreise für Strom hatten sich seitdem drastisch reduziert. Doch nun wächst der Markt wieder. Heutzutage bekommen Hausbesitzer eine Komplettanlage schon für rund 6.000 EUR. Eine Solaranlage auf dem Dach liefert mit fünf Kilowatt Höchstleistung (kwp) den Strom für eine vierköpfige Familie. Und die Montage ist in dem Preis bereits enthalten. Allein im ersten Halbjahr 2018 wurden laut Bundesverband Solarwirtschaft deutschlandweit mehr als 35.000 Photovoltaikanlagen installiert. Die meisten Anlagen wurden dabei auf Dächern von Eigenheimen montiert. Das sind fast 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Eine Photovoltaikanlage lohnt sich für den Eigenheimbesitzer heutzutage vor allem durch die verstärkte Nutzung des Solarstroms für den eigenen Bedarf. „Da die Einspeisevergütung sich auf niedrigem Niveau eingependelt hat, ist es tatsächlich sinnvoller, den Strom selbst zu nutzen“, sagt z. B. Jochen Schäfenacker, Energieberater der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. „Momentan bringt die Einspeisung einer Kilowattstunde bei Neuanlagen etwas mehr als zwölf Cent, garantiert für 20 Jahre. Eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz kostet, je nach Tarif, mindestens 25 Cent. Der Direktverbrauch spart also deutlich mehr ein, als der Verkauf einbringt.“

Der Eigenverbrauch lohnt sich also umso mehr, je größer die Differenz zwischen den Bezugskosten für Strom und den Stromgestehungskosten (den Kosten für die Energieumwandlung) einer PV-Anlage ist. Die mit einer eigenen Photovoltaikanlage Kilowattstunde selbst erzeugten Stroms ist deutlich günstiger (etwa 10 bis 14 Cent je kWh) als der Strom vom Netzbetreiber. Und mit einer Senkung der Strompreise ist in absehbarer Zeit nicht zu rechnen.

Klimawandel sorgt für Photovoltaik-Rekorde


Paradoxerweise trägt gerade der Klimawandel dazu bei, den Solarstom rentabel zu machen. Laut dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg produzierten im Juli 2018 die 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland bei satten 305 Sonnenstunden den Monatsrekord von 6,7 Milliarden Kilowattstunden Strom. Damit stachen sie für kurze Zeit sogar die Atomkraft aus.

Dennoch lässt sich die Frage, ob sich die Anschaffung einer PV-Anlage derzeit wirtschaftlich rechnet, nicht pauschal beantworten. Denn um den Eigenverbrauch zu optimieren, ist zusätzliche Technik vonnöten. So sind z. B. Stromspeicher oder Smart Home-Lösungen erforderlich. Diese verteuern jedoch die Eigenstromproduktion in der Summe.

Investition in einen anglebigen Solarstromspeicher lohnt sich.
Es ist auf jeden Fall nicht empfehlenswert, bei der Batterie zu sparen. Die derzeit vorwiegend genutzten preiswerteren Blei-Akkus sind auf 2.000 Ladezyklen begrenzt. Sie können zudem nur die Hälfte des gepufferten Solarstroms zum Eigenverbrauch nutzen. Lithium-Speicher dagegen sind effizienter. Außerdem sind sie mit bis zu 6.000 Ladezyklen erheblich langlebiger. Sie können damit bis zu 90 Prozent des gespeicherten Stroms nutzen. Der Nachteil: Sie schlagen mit 6.000 bis 15.000 Euro auch stärker zu Buche. Unser Tipp: Erkundigen Sie sich nach Förderprogrammen wie dem Speicherkredit der KfW Bank.

Fazit von RE/MAX Germany: Sind die zusätzlichen Investitionen in Speichertechnik überschaubar, dann lohnt sich die Installation einer Photovoltaikanlage. Übrigens: Nicht nur im Haus lässt sich der selbst erzeugte Strom nutzen, sondern auch für die E-Mobilität auf zwei oder vier Rädern!

Quellen: spiegel.de, verbraucherzentrale-bawue.de, handelsblatt.com, energiezukunft.eu, zeit-online.de, solaranlage-ratgeber.de, solaranlagen-portal.com, focus.de

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